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Bulgarian Musicology - online

Year  XXIV   2000    Book 4

1.  Table of Contents (German Version)

I N H A L T

J u b i l ä e n    
Striche zum Portrait /85-jähriges Jubiläum von Elena Stoin/ (Seite 3)
70-jähriges  Jubiläum von Michail Bukureschtliev (Seite 12)
*
G e r g a n a P a n o v a
Metamorphosen der Deutung des bulgarischen traditionellen Tanzes  (Seite 49)

R o s m a r i  S t a t e l o v a
Anthropologie der Ethnopopmusik (Umfrage regelmäßiger Teilnehmer an dieser Aktivität)  (Seite 85)

S v e t l a n a  Z a c h a r i e v a
Die Ungleichteiligkeit – eine nationale Festung der bulgarischen Musik-folkloristik  (über Texten von Dobri Christov) (Seite 108)

V e s s e l k a  T o n t s c h e v a
Die Instrumentalmusik der islamisierten Bulgaren aus dem Gebiet Teteven (Versuch einer typologischen Analyse) (Seite 130)

S t e f k a  B o t s c h e v a
Die bulgarischen Metrorhythmen im Klavieralbum für Kinder und Jugendliche von Nikolai Kaufmann (Seite 140)

Rezensionen

E l i s a v e t h a   V a l t s c h i n o v a-T s c h e n d o v a
— Kristina Yapova: Dobri Christov  und die  Idee von Persönlichkeit  und der  Gemeinschaft (Seite 143)

Verteidigte Dissertationen

A s s e n  A t a n a s s o v
Mariana Dimitrova: Die Prokeimena in der byzantinisch-slawischen Gesang-tradition des Balkans im 14. und 15. Jh.(Seite 145)
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2. ABSTRACTS

Anthropologie der Ethnopopmusik (Umfrage regelmäßiger Teilnehmer an dieser Aktivität)
Rosmari Statelova

Der Beitrag stellt den ersten Musiker von einer Reihe bulgarischer Künstler avor, die an einer gegenwärtig in Bulgarien aktuellen Praxis beteiligt sind - lokale Unterhaltungsmusik auf Folklore- oder Schlagerbasis. Das Ziel der Arbeit ist, die Wert- und Inhaltshorizonte dieses Phänomens zu durchschauen mit einem native speaker als Führer. Die Ethnopopmusik wird in erster Linie auf Trägern produziert, jedoch zu Werbezwecken in Lokalen live gespielt bzw. gesungen.
Der vorgestellte Gitarrespieler ist der 1967 in Vidin geborene Petar Dimitrov. Er spielt in einer Kapelle für Ethnopopmusik, die in einem Lokal im Stadtzentrum von Sofia (BIAD) auftritt. Der untersuchte Zeitraum ist der Herbst 1999 bzw. der Winter 2000. Die Autorin hat das Musikprogramm des Lokals an einem Oktoberabend 1999 gesehen. Es wurde eine Dokumentaraufnahme gemacht. Anschließend wurde in zwei Sitzungen ein "vertieftes" Gespräch mit Petar geführt. Durch seine eigene Erzählung wird er als einen Menschen vorgestellt, der in der Musik einen Weg zur Erwerbstätigkeit sieht. (Er hatte die Wahl Tierfeldscher, Polizist oder Musiker zu werden.) Seine Ausbildung hat er an der Oberschule für Folkloremusik in Kotel bekommen.

Während seiner Ausbildung interessierte sich Peter für die in den 80er Jahren aktuellen sog. "Hochzeitsmusik". Schon als Schüler trat Peter auf Hochzeiten auf. Anfang der 90er Jahre begann er im Staatlichen Ensemble für Folklore Dunav in der Donaustadt Vidin zu arbeiten. Peter sieht die Musik als etwas, was unmittelbar mit der Unterhaltung der Menschen verbunden ist und im Widerspruch zur Ästhetik der Ensemblemusik steht.

Der zweite Teil des Beitrags schildert die Ansichten von Peter Dimitrov über die Ethnopopmusik, die im bulgarischen Volksmunde als "Tschalga" bekannt wird. Peters Worte bestätigen, daß die Ethnopomusik in Bulgarien schon immer existiert hat. Diese Erscheinung baut auf dem Bauchtanz der Romas, die Sing- und Tanzweise der Zigeuner sowie die Musik der serbischen Lokale. Von entscheidender Bedeutung für den Stil ist die Ausrichtung auf das Orientalische in Rhythmus, Intonation und Tonart. Aus Peters Bericht geht hervor, warum die Herren des musikalischen show business in Bulgarien teuere Kapellen für live Darbietungen dieser Musik unterhalten: Erstens, um eine sehr gefragte emotionale Atmosphäre lebendiger Kommunikation sowohl zwischen den Interpreten und den Zuhörern, als auch unter den Zuhörern selbst zu erzielen.

Bestätigt wurde die Hypothese der Autorin, daß die Ethnopop-Industrie auf den Bauchtanz setzt wegen seiner "Exotik" und einfacher Choreographie, die das sog. easy dancing zuläßt bzw. provoziert. Dies wiederum steigert den Markterfolg der Produktion. Der Befragte liefert interessante Angaben über das Klubpublikum der Ethnopopmusik - Neureiche, Hilfspersonal, Mädchen, die nach einem Freund suchen. Es werden auch die Marktaspekte dieser Musik als Ware berücksichtigt. Im Restaurant BIAD spielen die Musiker nicht "nach Inspiration", sondern "nach der Formel des Lokals", die durch eine Marktforschung gebildet wurde.
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Die Ungleichteiligkeit – eine nationale Festung der bulgarischen Musikfolkloristik
(über Texten von Dobri Christov)
Svetlana Zacharieva

Der Nationalismus der modernen Staaten um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jh ist eine der wichtigsten Anregungen zur Interesse für die Folklore und zur Einrichtung regionaler folkloristischer Schulen. Die Folkloristik baut auf einem Kern von ganz allgemeinen von der Romantik übernommenen Ideen, dargestellt durch das Prisma des eigenen historischen Schicksals. Die Forscher von Nation und Nationalismus unterscheiden zwischen dem Nationalismus West- und Osteuropas. Eine besonders detaillierte Typologie bietet Ernst Gelner, der den Völkern Mittel- und Osteuropas eine spezifische und besondere Stellung hinsichtlich des Typus des Nationalismus und der damit verbundenen Folkloristik einräumt. Eine nähere Betrachtung läßt Unterschiede im Typus des Nationalismus zwischen zwei Nachbarstaaten feststellen – in diesem Falle zwischen Serbien und Bulgarien. Dem großserbischen Chauvinismus wird der bulgarische defensive Nationalismus gegenübergestellt und als Kategorie und Inhalt behandelt. Nach dem Serbisch-bulgarischen Krieg wird die kulturelle Auseinandersetzung auf dem Gebiet der Folklore fast drei Jahrzehnte lang fortgesetzt. Bulgarische Volkslieder werden für serbisch erklärt und auf eine Art und Weise notiert, die ihre deutlichsten ethnische Identifikation und Spezifik aufhebt – nämlich die asymmetrische  metrorhythmische Pulsation.  Als erster beteiligt sich an der Diskussion über die bulgarische Zugehörigkeit bestimmter Folklorebeispiele gleich nach dem Kriege Karel Mahan. Später setzte sich Dobri Christov damit aktiv auseinander und führte das Problem zum Aufbau einer neuartigen metrorhythmischen Theorie, die sich von der westeuropäischen unterschied. Im Jahre 1928 beteiligte sich an der Diskussion auch Vassil Stoin, der den wissenschaftlichen Bereich von dem politischen scharf abgrenzte.

Neben seiner genauen metrorhythmischen Systematik äußerte Dobri Christov auch die Ansicht von der musikalischen Originalität der Folklore in zahlreichen Artikeln, Vorträgen, Reden und größeren theoretischen Arbeiten, aus denen im Beitrag einige wichtigere und charakteristische Zitate angeführt werden.
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Die Instrumentalmusik der islamisierten Bulgaren aus dem Gebiet Teteven (Versuch einer typologischen Analyse)
Vesselka Tontscheva

Der Beitrag stellt die Instrumentalmusik und Tradition der islamisierten Bevölkerung in der Region von Stara planina bei Teteven dar und zeigt die grundlegenden typologischen Merkmale des relativ wenig erforschten lokalen Instrumentalstil auf. Der analysierte Instrumentalstoff wird nach zwei Typen differenziert (Kriterium ist der musikalische Inhalt) - aus Liedern abgeleitete Instrumentalmelodien und eigene Instrumentalmelodien (Tanzmelodien). Die Analyse behandelt drei Ebenen: Identifikation der Unterschiede in der Musikform und dem Inhalt beider definierten Typen; Behandlung der Spezifik der konkreten Instrumentalinterpretation und Improvisationsgrad beim Melodieaufbau. (Im Zusammenhang mit der dritten Ebene wird auch die Frage der Wechselbeziehungen zwischen dem instrumentalen Berufsmusizieren und der Instrumentalpraxis der islamisierten Bulgaren behandelt.)
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Die bulgarischen Metrorhythmen im Klavieralbum für Kinder und Jugendliche von Nikolai Kaufmann
Stefka Botscheva

Das Album ist die erste Sammlung in der bulgarischen Klavierliteratur, die nur ungleichteilige Musikarten enthält und alle Arten in Stücken nach authentischen Beispielen der bulgarischen Musikfolklore systematisch darstellt. Dies veranlaßt zu einem Vergleich mit den bestehenden theoretischen Beiträgen zur musikalischen Folklore und zu einer neuen, vollständigeren Klassifikation der bulgarischen ungleichteiligen Musikarten. Der Beitrag unternimmt eine Übersicht ähnlicher Klaviersammlungen und pädagogischen Schulen bulgarischer Komponisten, wodurch der unikale Charakter der Idee von einer solchen ausführlichen Übersicht der bulgarischen Metrorhythmen in Klavierstücken nachgewiesen wird als einen Beitrag zur bulgarischen Musikkultur.
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3. ARCHIVE

1999    Book 4

2000    Book 1

2000    Book 2

2000    Book 3

2001    Book 1

2001    Book 2

2001    Book 3

2001    Book 4

2002    Book 1

2002    Book 2

2002    Book 3
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